Quelle: TA Nordhäuser Allgemeine TANO1 Dienstag, 1. September 2015
Berufsfeuerwehr richtete Halle in Straße der Genossenschaften gestern binnen Stunden her. Sozialarbeiter begrüßten abends die Asylsuchenden
Von Kristin Müller
Nordhausen. Gestern Mittag ist klar: Aus der Suhler Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber sollen noch am Abend 50 Flüchtlinge im Südharz unterkommen. So kurzfristig sind keine Wohnungen zu finden. Deshalb lässt der Kreis binnen Stunden eine Notunterkunft in der Turnhalle der Berufsschule in der Straße der Genossenschaften einrichten: ein Kraftakt.
Am späten Nachmittag stehen 50 Pritschen aus dem benachbarten Katastrophenschutzlager, die zehn Männer der Berufsfeuerwehr verschnaufen kurz. Dann geht es weiter: Mit gelben Klebebändern sind auf dem Parkett Markierungen anzubringen - Fluchtwege sollen klar erkennbar sein, kein Koffer soll sie verstellen. Nicht zuletzt braucht die Halle Rauchmelder.
Jürgen Zupp, Hausmeister an der Berufsschule, hat längst Feierabend. Aber das spielt jetzt keine Rolle: "Wir helfen, wie wir können." Die Kleidungsständer aus den Umkleiden dienen jetzt auch als Raumteiler in der Halle, den Salzaer Judoka hat er für den Abend abgesagt: "Fünf Stammvereine trainieren hier, zudem gibt es spontane Belegungen", erklärt Zupp.
Gebraucht werden neben der Turnhalle auch zwei Container, in denen normalerweise unterrichtet wird: In den nächsten Tagen bekommen die Flüchtlinge hier ihre Mahlzeiten. Der DRK-Betreuungszug hat die Verpflegung der Flüchtlinge gemeinsam mit dem Kochhaus vom Horizont-Verein übernommen. Sozialarbeiter vom Schrankenlos-Verein betreuen die Gäste.
"Innerhalb dieser Woche wollen wir die 50 Flüchtlinge in Wohnungen unterbringen", erklärte Landratsamtssprecherin Jessica Piper. Die geplanten Gemeinschaftsunterkünfte sind noch nicht bezugsfertig: Grimmelallee 27 soll Ende September fertig saniert sein. In der Bruno-Kunze-Straße sollen dann erst die Bauarbeiten beginnen, sofern der Kreistag grünes Licht gibt. Die frühere Baufachschule Nordhausen und die Sülzhayner Förderschule indes sollen "in den nächsten Wochen" Flüchtlingen offenstehen, so Piper.
"Wir bedanken uns bei allen Partnereinrichtungen für die schnelle Unterstützung in dieser Situation", betonte Landrat Matthias Jendricke (SPD).
Quelle: TA Nordhäuser Allgemeine TANO1 Dienstag, 1. September 2015