Programm
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Musikalische Eröffnung: "Memories"
Richard Heitmann - Gesang und Klavier - Begrüßung durch den Schulleiter Herrn Preiß
- Grußworte der Gäste
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Musikstück: "Blues"
Theodor Natu und Richard Heitmann - Gitarre - Festrede des Schulleiters Herrn Preiß
- Lehrerchor
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Beiträge der einzelnen Fachrichtungen
- Medizinisch-technische Assistenz für Funktionsdiagnostik
- Medizinische Fachangestellte
- Gesundheits- und Krankenpflege
- Zahnmedizinische Fachangestellte
- Physiotherapie
- Dankesworte der Abteilungsleiterin Frau Krauß
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Musikstück: "Solt my Soul"
Richard Heitmann - Gesang und Gitarre und Theodor Natu - Gitarre
Aus der Festrede des Schulleiters Herrn Preiß
lm Jahr 1977 wurde am Kreiskrankenhaus Nordhausen-llfeld die Medizinische Fachschule gegründet. Der ärztliche Direktor des KKH, Herr Professor Dr. Reichel, erkannte frühzeitig die Bedeutung der Nachwuchsausbildung und legte den Schwerpunkt auf die Studienrichtungen
- Krankenpflege
- Kinderkrankenpflege
- Stomatologische Assistenz
- Physiotherapie und
- Medizinisch-technische Funktionsdiagnostik.
Mit der Leitung der damaligen Mefa, wie sie heute noch Iiebevoll bezeichnet wird, wurde Frau Diplom-Medizinpädagogin und Fachschuldozentin Marta Huschenbett beauftragt. Die Räumlichkeiten befanden sich hauptsächlich im neuen Gebäude am damaligen Präsidentenweg, der späteren Robert-Koch-Straße. In den 5 Fachrichtungen, die im Wesentlichen mit unseren heutigen übereinstimmen, wurden mit Beginn der Lehrtätigkeit 597 Studenten ausgebildet. Davon sollten 350 zukünftige Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern werden. Die räumliche Nähe zum damaligen "Maxim-Zetkin-Krankenhaus" hatte erhebliche Vorteile. Die enge Bindung zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung sorgte zum einen für hohe Effizienz und zum anderen konnte immer an neuester Medizintechnik ausgebildet werden, soweit diese vorhanden war. Trotz der Anbindung an das Krankenhaus war die Mefa weitgehend selbstständig. Der Verwaltungsleiter Herr Schmidt verfügte über einen eigenen Haushalt - ein Zustand, von dem wir heute gerne träumen dürfen.
Gestatten Sie mir eine kurze Zwischenbemerkung. Um diese Rede vorzubereiten, konnte ich auf gewichtiges Material zurückgreifen. Dabei versetzte mich die Arbeit mit dem vorhandenen Chronikmaterial zurück in eine Zeit, die an Intensität in der ideologischen Einflussnahme kaum zu übertreffen war. FDJ-Arbeit und die Ergebnisse von Parteitagen spiegelten sich nicht nur im beruflichen Leben wieder. Mir hat diese Recherche viel Freude bereitet, sie hat mich aber auch sehr nachdenklich gemacht. Nicht alles im gesellschaftlichen Leben aber manches scheint in seiner Art zyklischer Natur zu sein.
Nach 11Jahren erfolgreicher Ausbildung im Auftrag des Arbeiter- und Bauernstaates kam 1989 die politische Wende. Sie brachte eine Zeit des Aufbruchs, auch ins Ungewisse. Es war völlig offen, welche Konsequenzen die Wiedervereinigung für die Zukunft der medizinischen Berufsausbildung bringen würde. Mit dem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland war nicht sicher, ob die medizinische Berufsausbildung Bestand haben wird, und wenn ja, in welcher Form? Medizinische Berufsausbildung war in den Altländern schon immer den freien Bildungsträgern vorbehalten gewesen. Und den besonderen Beruf des Medizinisch-technischen Assistenten für Funktionsdiagnostik gab es dort so auch nicht. Auf das damalige Kollegium kam eine unsichere Zeit zu. Die Fragen, ob sie in den staatlichen Schuldienst übernommen werden und zu welchen Bedingungen, waren nur zwei Fragen, die in den Familien der Lehrerinnen und Lehrer für Ungewissheit sorgten.
1990 war für den Fortbestand der medizinischen Fachschulen ein entscheidendes Jahr. Alle Schulleiter der 60 Mefas der ehemaligen DDR organisierten sich in der "Freiwilligen Direktorenkonferenz" und kämpften für den Fortbestand ihrer Schulen. Verbündete für die vielen Gespräche in Verwaltungen und Ministerien auf Landes- und Bundesebene waren zu finden. In Nordhausen waren diese schnell gefunden. Der ehemaligen Leiter der Medizinischen Fachschule, Herr Koch, sein Abteilungsleiter, Herr Jugert, der ehemalige Referent für berufsbildende Schulen, Herr Steinmann, und der ehemalige Leiter der Schulverwaltung, Herr Rumpf, erkannten die Situation und die Notwendigkeit zum Handeln. Eine besondere Schlüsselstellung bei den Bemühungen um den Fortbestand der Mefa kam Herrn Dr. Müller vom damaligen Thüringer Kultusministerium zu. Gemeinsam gelang es lhnen, den Fortbestand der rnedizinischen Berufsausbildung im Norden des neu gegründeten Bundeslandes Thüringen zu sichern. Nach langen, auch juristischen Anstrengungen unterzeichneten die ersten Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsvertrag mit dem Kultusministerium Thüringen im März 1991. Damit war das schier Unmögliche gelungen.
Die notwendige finanzielle Absicherung der nun aus dem Krankenhaus herausgelösten medizinischen Berufsausbildung war erreicht. Mit der Aufnahme der Berufe in den Schulnetzplan, insbesondere des Medizinisch-technischen Assistenten für Funktionsdiagnostik als Landesfachklasse, erhielt Nordhausen auch noch ein AlleinsteIIungsmerkmal. Die medizinische Ausbildung für den Standort Nordhausen war gesichert und die Basis für unsere heutige Arbeit gelegt. Herrn Rumpf, Herrn Steinmann, die heute anwesend sind, spreche ich im Auftrag des Kollegiums stellvertretend für alle Retter aus der Wendezeit meinen herzlichen Dank aus.
Zum 31.10.2010 war der Auszug aus der Robert-Koch-Straße abgeschlossen und die Geschichte der Mefa auch räumlich beendet. Die medizinische Berufsausbildung fand in der Rudolf-Breitscheid-Straße, dort hauptsächlich im Dachgeschoss, und in der Morgenröte Iangsam ein beständiges Zuhause. Der Schulleiterin Frau Wienbreyer, die die Hausleitung von Frau Berens übernahm, und ihrem engagierten Kollegium gelang die Festigung der Standorte. Der sehr gute Ruf der medizinischen Ausbildung in Nordhausen fand bundesweit Gehör.
Erst die Fusion der beiden Nordhäuser Berufsschulen zum Staatlichen Berufsschulzentrum schuf die Voraussetzungen für eine endgültige Konzentration. Zu Beginn des Schul- und Ausbildungsjahres 2015 war es endlich soweit. Die gesamte medizinische Berufsausbildung war nun wieder vereint und fand in der Morgenröte ein würdiges Zuhause.
Heute werden am Staatlichen Berufsschulzentrum Nordhausen im Schulteil 2
- 53 Physiotherapeuten
- 49 Medizinsch-technische Assistenten für Funktionsdiagnostik (beide schulgeldfrei!)
- 109 Gesundheits- und Krankenpfleger
- 12 Gesundheits- und Krankenpflegehelfer (beide Berufe in enger Kooperation mit dem Südharzklinikum Nordhausen)
- 40 Zahnmedizinische Fachangestellte und
- 23 Medizinische Fachangestellte (im jährlichen Wechsel zwischen Nordhausen und Mühlhausen)
unterrichtet. 35 Lehrerinnen und Lehrer sowie 3 Honorarkräfte organisieren in modern ausgestatteten Fachpraxisräumen einen sehr anspruchsvollen Unterrichtnach nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir erreichen zwar nicht mehr die Zahl von 597 Studenten aus dem Jahr 1977, haben aber mit jährlich ca. 320 Schülern und Auszubildenden einen etablierten Stand erreicht. Fast täglich erreichen uns Stellenanzeigen aus ganz Deutschland aber auch aus dem Ausland, wie der Schweiz oder Großbritannien. Dies zeigt zum einen unseren erreichten Leistungsstand aber auch den wachsenden Bedarf an medizinischem Personal. Und dieser Bedarf wird weiter steigen. Wir alle kennen Schlagzeilen vom Pflegenotstand, von Praxen, die aus Personalmangel temporär oder gänzlich schließen müssen. Da die Menschen immer älter werden, wird der Bedarf an medizinischer Betreuung steigen.
Und somit rücken Sie, sehr geehrte Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Auszubildende in den Fokus. Eine Berufsausbildung im medizinischen Bereich eröffnet für sie besondere berufliche Perspektiven. Was gibt es Schöneres, als Menschen in besonderen Situationen helfen zu können. Und dies in Berufen, die besonders hohe moralische und ethische Ansprüche in sich tragen. Die Arbeit mit und am Patienten wird sie vielleicht auch an ihre Grenzen bringen. Wir werden ihnen nach unseren Möglichkeiten helfen, dies unbeschadet zu erfahren. Dabei geraten wir als Pädagogen selbst an Grenzen. So gibt es medizinisches Lehrpersonal nicht unbegrenzt und Frau Börner hat im Schulamt immer größere Probleme, die altersbedingt entstehenden Lücken zu schließen. Danke Frau Börner für ihre Unterstützung!
Aber auch die finanziellen Ressourcen, die uns vom Landkreis zur Verfügung gestellt werden, sind knapp bemessen. Berufsausbildung kostet Geld, medizinische Berufsausbildung besonderes viel. Der Landkreis gibt sein Bestes, um das Wichtigste zu finanzieren. Gut zu wissen, dass der Landkreis nach wie vor zur medizinischen Berufsausbildung steht. Auch dafür, Herr Nüßle, gilt unser Dank.
Ohne zusätzliche Unterstützung von Ärzten, Kliniken, Praxen und Kammern könnten wir den erreichten Standard nicht halten und unserer Verpflichtung zur Absicherung einer soliden Ausbildung nicht nachkommen. Deshalb ist heute auch ein guter Tag, um unseren Förderern ausdrücklich zu danken. Ein besonderer Dank geht an das Südharzklinikum, das uns nicht nur mit Medizintechnik unterstützt und ein sehr verlässlicher Partner in der Ausbildung ist. Die Zusammenarbeit mit ihnen, Herr Hage, ist ein wichtiger Pfeiler unserer Tätigkeit. Danke auch dem DRK-Krankenhaus in Sondershausen und allen Partner aus der praktischen Ausbildung. Danke an die Landeszahnärztekammer, die nicht nur bei Personalmangel helfend eingreift. Danke an unsere Lehrerinnen, die landes- und bundesweite Verbindungen halten und dort manche helfende Hand ausgestreckt bekommen. Danke an das Kollegium der Abteilung 3, das durch seine tägliche Arbeit zeigt, dass der Beruf des Lehrers immer noch interessant und abwechslungsreich ist, sowie Erfüllung bringt. Danke, dass ich mit lhnen zusammenarbeiten darf. lch bedanke mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen für diesen ereignisreichen Tag, dessen Organisation sicher nicht nur viel Freude bereitet hat. Danke an Frau Manzke, sie haben das ausgezeichnet gemacht!
Lassen Sie sich nun verzaubern von einem bunten Programm, das vom Chor unserer Lehrerinnen eröffnet wird.
lch wünsche lhnen viel Freude und Kurzweil.
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