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Zwischen Verlockung und Verlust – Ein Tag bei der Suchtberatung

Ein Erfahrungsbericht der Klasse GP25, Pflegefachmann/-frau im 3. Lehrjahr, Schulteil Morgenröte

 

Nordhausen – Es war kein gewöhnlicher Schultag, den wir, die Klasse GP25 als angehende Pflegefachmänner/-frauen im dritten Lehrjahr, erleben durften. Im Rahmen des Lernfeldes 11, das sich mit dem Thema „Umgang mit Menschen in besonderen Lebenssituationen“ beschäftigt, machten wir uns gemeinsam mit unserer Lehrerin Frau Manzke auf den Weg zur Suchtberatungsstelle der Diakonie in Nordhausen. Ein Tag voller ehrlicher Einblicke, realistischer Fakten und wertvoller Erkenntnisse erwartete uns.

Schon zu Beginn wurden wir herzlich von Frau Hebestreit und Frau Hunka empfangen – zwei erfahrene Sozialpädagoginnen mit Spezialisierung in der Suchtberatung, die uns professionell und gleichzeitig menschlich durch den Tag begleiteten. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erhielten wir eine spannende Einführung in die Thematik der Suchterkrankungen. Dabei wurde schnell deutlich: Sucht ist nicht nur ein individuelles Schicksal, sondern betrifft auch das soziale Umfeld – Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Pflegekräfte.

Die Suchtberatung der Diakonie in Nordhausen bietet nicht nur Beratung, sondern ein umfassendes Netzwerk an Hilfen: ambulante Nachsorge, Begleitung von Angehörigen, Selbsthilfegruppen – alles mit dem Ziel, Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation zu unterstützen. Die Zahlen aus der Region machten deutlich, wie notwendig diese Arbeit ist. Sucht – ob Alkohol, Medikamente, illegale Substanzen oder stoffungebundene Süchte sind auch in Nordhausen ein Thema, das viele betrifft, wenn auch oft im Verborgenen.

Ein besonders bewegender Teil des Tages war der Besuch in der Tagesstätte und einer betreuten Wohngemeinschaft. Hier begegneten wir zwei ehemals suchterkrankten Menschen, die heute ihre Sucht unter Kontrolle haben und offen über ihre Vergangenheit, ihren Weg in die Abhängigkeit und vor allem ihren Kampf zurück ins Leben sprachen. Diese Gespräche waren intensiv, ehrlich und tief berührend. Sie zeigten uns, dass hinter jeder Sucht ein Mensch steht, der nicht aufgegeben hat und wie wichtig jeder noch so kleine Erfolg sein kann.

Nach einer Mittagspause, in der viele von uns die Eindrücke sacken lassen mussten, ging es weiter mit einer Fragerunde. Die Mitarbeitenden beantworteten mit großer Offenheit alles, was uns auf dem Herzen lag. Ein anschauliches Video über die Entstehung von Suchterkrankungen und ein Erfahrungsaustausch rundeten den Tag ab.

Für uns als angehende Pflegefachkräfte war dieser Tag mehr als nur eine Exkursion. Er war eine wichtige Vorbereitung für die Praxis: Wie spreche ich mit Betroffenen? Wie erkenne ich eine Sucht? Welche Anlaufstellen kann ich empfehlen? Wir haben nicht nur Fakten gelernt, sondern auch verstanden, wie entscheidend Empathie, Wissen und ein wertfreier Umgang in der Pflege sind.

Wir danken der Diakonie Nordhausen, insbesondere Frau Hebestreit und Frau Hunka, für diesen offenen und lehrreichen Tag – und natürlich unserer Lehrerin Frau Manzke, die diesen Besuch möglich gemacht hat. Es war ein Tag, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern Spuren hinterlassen hat.

Linda Hergert
Klasse GP25


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